Türkei

Willkommen in der Türkei



An der türkischen Grenze werde ich nach der erstaunten Frage: ‚Its all Privat Stuff‘?? weiterfahren gelassen. Der Grenzübertritt war unkompliziert und sehr freundlich. Jetzt bin ich zum ersten Mal in meinem Leben in der Türkei.


Meine Route führt mich südlich, getrieben von der Faszination einmal in Troja gewesen zu sein. Ich überquere die schmale aber gut frequentierte Schifffahrtsstraße, die das Marmara Meer mit dem Mittelmeer verbindet, mit der Fähre. Von Canakale geht es dann Weiter nach Troja. Troja empfängt mich Touristischer als ich es mir hätte vorstellen können. Das gute ist, dass es bereits 18Uhr ist und die Touristen Busse gerade die Motroren starten um Abzufahren.


Die Ausgrabungstelle ist bis 19 Uhr geöffnet und so erlebe ich einen Sagenhaften Sonnenuntergang, einsam mitten in den alten Mauern Trojas.
Nach Sonnenuntergang treffe ich auf dem Weg zum Auto auf den verwunderten Parkwächter der gerade das Tor zu sperren möchte, er hat wohl nicht damit gerechnet, dass sich noch jemand hier befindet.
Ich fahre wieder nach Norden hinaus in die Nacht Richtung Istanbul.


Was dann passiert hätte ich mir nicht träumen lassen!


…endlich frisches Brot aber keinen Hunger‘
Sehr lange bin ich schon gefahren, Phasen der Müdigkeit gehen und kommen. Da finde ich einen Bäcker am Straßenrand, kaufe einen großen Laib-Brot und fahre weiter. Es riecht sehr gut, sehr frisch und es ist noch warm. Ich reiße ein kleines Stückchen ab und bin begeistert von dem süßlichen Geschmack.
Der kleine Ort verschwindet hinter mir im Dunkel. Die Straße ist breit und neu und es gibt keine Markierungen. Da taucht hinter mir, sehr weit in der Ferne das blaue und rote blitzend flackernde Licht der türkischen Polizei auf –ohne Sirene.
Ich halte mich an die Geschwindigkeit, bin ja sowieso viel zu langsam da ich mit dem Brot beschäftigt bin. Davon lasse ich ab und beobachte die Szenerie hinter mir. Das Polizeiauto verschwindet in einer Senke und taucht dann wieder hinter mir auf. Baustelle, die Straße ist fertiggestellt aber sie ist noch auf 50 beschränkt. Die Tachonadel tanzt zwischen 50 und 60. Sehr langsam kommt mir das Polizeiauto näher –es ist jetzt noch mindestens 300 Meter entfernt, da beobachte ich wie ein weiteres Auto von noch weiter hinten kommt und recht zügig an dem Polizeiauto und später auch an mir vorbei fährt. Ich wundere mich eigentlich nicht mehr denn die Geschwindigkeitsangaben scheinen bloße Richtwerte zu sein. Manchmal, so scheint mir gar Werte für die Mindestgeschwindigkeit, die zu fahren ist.
Die Straßenschilder zeigen an das jetzt 70 gefahren werden darf, ich beschleunige nur leicht. Lieber wäre mir die Polizei würde vor mir oder gar nicht in meiner Nähe fahren.
Die vierspurig zu befahrende Straße führt über einen langgezogenen Hügel und macht eine Linkskurve. Mir fällt auf, dass ein weiteres Auto zum Überholen des Polizeiwagens ansetzt.
Das Auto kommt extrem schnell von weit hinten. Im Rückspiegel sehe ich das Polizeiauto circa 100 Meter hinter mir und das schnell ausscherende andere Auto. Unwillkürlich fahre ich auch etwas schneller. Ich schaue nach vorne meine Tacho-Nadel weißt auf 80 Km/h da vernehme ich ein Quietschen, mir schießt durch den Kopf: ‘das ist aber ein sportliches Überholmanöver und dass vor der Polizei‘?
Es nimmt kein Ende, wird lauter vermischt mit einem dumpfen Knall, -krachen weie das zertreten einer Blechdose in einem Karon.
Ich wende den Kopf und sehe durch meine linke, leicht staubige Scheibe, das überholende Auto senkrecht in der Luft, mit der Motorhaube nach unten auf mich zu fliegen. Es ist gleich schnell wie ich, ich beschleunige- sehe noch wie es auf dem Dach zwischen den vier Spuren aufschlägt und viele Teile auf der Straße umherfliegen.
Der Fahrer muss wohl in den ca 1m Tiefen Graben zwischen den neuen Fahrbahnen geraten sein und sich beim Versuch wieder zurück zu steuern überschlagen haben.
Meine Geschwindigkeit ist auf über einhundert angestiegen. Ich vernehme Quitschende Reifen des Polizeifahrzeugs und die Szene Verschwindet hinter mir, wie eben das kleine Dorf, in der Dunkelheit. Nur das rot blau flackernde Licht der Polizei und das viel zu schnelle Aufleuchten des Blinkers des Unfallwagens, dessen Frontscheinwerfer zerstört sind, ist noch wahrzunehmen.
Eine Wendemöglichkeit, ein entspannt rauchender Mann am Straßenrand, der die ganze Szene beobachtet hat aber nicht reagiert. Rings um nur Felder.
Erst jetzt realisiere ich was passiert ist.
Ich wende und fahre zurück. Die Polizisten sind am Wrack es scheint nur einen Insassen zu geben. Der eine Polizist ist gerade damit beschäftigt den Verletzten aus dem Seitenfenster zu ziehen. Ich werde vom anderen Polizisten aufgefordert Weiter zu fahren.
Ich wende erneut als ich wieder an der Stelle Vorbei komme sehe ich wie der Unglücksfahrer neben dem Wagen Steht und vom Polizist gestützt wird…
- ich fahre hell wach, ohne Hunger in die Nacht.



Nach dieser Verrückten Nacht bin ich am nächsten Morgen wieder auf der Straße, mit ganz anderen Gedanken und viel mehr Vorsicht!

Istanbul ist noch weit ich fahre in eine Ortschafft namens Bandirma an der Südlichen Küste des Marmara Meers hier fahren Fähren nach Istanbul- Autofähren.
Der Ort ist voller Leben, ich werde in eine Bar getrieben im vierten Stock mit schönem Blick über den weniger schönen Hafen in dem gerade Frachtschiffe mit Baggern von ihrer Last befreit werden. Die wenigen Gäste verlassen bald die Bar und ich bin alleine mit dem Chef und einem Kellner, Trinke Bier und Tippe.
Nach einigen Bemühungen wird klar das die nächste Fähre erst um drei am Nachmittag nach Istanbul fährt hundertvierzig türkische Lira kostet (ca.70Euro) und drei Stunden unterwegs sein wird.
Ich fahre mit dem Auto zwar wird das genauso teuer aber ich kann die Landschaft sehen und denke in diesem Moment noch, dass ich vor sechs abends in Istanbul sein werde.
An der Tankstelle wird voller Verwunderung der Zähler beobachtet, soviel hat wohl lange niemand mehr getankt 300 türkische Lira. Der Mann der nach mir zum Tanken kommt tankt 20 türkische Lira.
Ich werde zum Tee eingeladen und verbringe einige Zeit mit den Tankstellenwächtern wir verstehen uns nicht-gar nicht- aber die Karte meiner geplanten Tour, Hände und Mimik, und man versteht sich.


Ich soll mehr Tee nehmen, sie wollen mein Auto waschen und Politur, ich erkläre dass es möglichst dreckig bleiben soll.
Viel sehr gute Straße folgt, dann nehme ich um abzukürzen doch  die Fähre von Topcular am Südufer nach Eskihisar nahe Istanbuls es ist fünf Uhr nachmittags. Ich lebe noch in dem Glauben das Zentrum von Istanbul bis um sechs Uhr vor Sonnen -untergang zu erreichen.


Nach vier Stunden erreiche ich mit stark schmerzendem Kupplungsfuß die Galatar-Brücke im Zentrum von Istanbul. Viele tolle nächtliche Eindrücke konnte ich auf der Fahrt in die Stadt aufschnappen und mir wird die ungeheure Größe bewusst, über 13 Millionen.


Auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit gerate ich wieder aus der Stadt heraus an den Hafen an dem vor drei Stunden meine Fähre aus Bandirma angelegt hätte. Hier stehen von hohem Stacheldrahtzaun umringt zehn oder fünfzehn ‚Wüsten-Mobile‘ aus Deutschland. Spanien . Österreich und der Schweiz. Wahrscheinlich sind die alle die unterwegs nach Indien sind, ich präge sie mir ein bestimmt werde ich den einen oder anderen wieder sehen. Der Stellplatz ist teurer -fixt Price- und irgendwie passt mir der Ort nicht…ich fahre weiter.
Parke auf der Galatar-Brücke und komme mit einem Taxifahrer ins Gespräch. Er erklärt mir viel und ich Parke auf seinen Tipp hin, direkt an der Brücke für zehn Lira. Vor meinem Auto sind unzählige Grillstände auf kleinen Wägelchen die mein Auto einräuchern und eine Frau verkauft Handtaschen, von einer am Boden ausgebreiteten Wolldecke.
Sie lehnt sich an die Warme Motorhaube meines Wagens und deutet mir voller Freude dass sie sich wärmen wolle-es ist kalt am Abend.
Ich gebe ihr von meinem Brot und sie schenkt mir eine Traditionelle Puppe aus der Mongolei. Ich beleuchte ihren Verkaufsteppich mit meinem Hand-Fernscheinwerfer der Im Auto eingesteckt ist. Einige Passanten bleiben stehen, einige Verkaufsgespräche, Verhandlungen, sie ist Glücklich, später schenkt sie mir noch ein hölzernes Aufstellbild von Istanbul.
Nach einer unheimlichen Runde durch die leergefegten Stadtteile des Gewürzbazars und einiger dunkler Ecken schlafe ich gut und tief.

Istanbul hält mich in seinem Bann und auch nachts ist so viel los, so viel zu entdecken, dass ich nicht spüre wie lange ich umherlaufe.


In der Noblen Einkaufspassage hinauf zum Taksim Gezi Park tummeln sich am frühen Abend viele tausend Menschen, in einer kleinen Seitengasse finde ich einen kellerladen der mit alten Büchern, Kassetten, Schalplatten und mit alten Fotos handelt. Ein alter Mann sitzt hinter den verstaubten Bücherstapeln, ich schaue mir die Fotos an, die auf einem Wühltisch ausgebreitet sind. Familien Aufnahmen längst vergangener Zeit. Schwarz weiß, vergilbt oder braun, die Menschen in trachten, arrangiert in Gruppen, oder Gestellte Szenen bei einer Hochzeit.


Von Istanbul geht es weiter ans Schwarze Meer. An einem kleinen See will ich baden aber ich verpasse die Ausfahrt, die zweite Ausfahrt ist nicht wie ich sie mir vorgestellt habe und die dritte ist eine Schotterpiste mit tiefen Schlaglöchern, die nehme ich, direkt ans Ufer.

Als ich schwimmen will lerne ich Ali kennen er lädt mich zum Abendessen in seine Familie ein. Mir wird sehr große Gastfreundschaft entgegen gebracht und später der Weg genau beschrieben. Eine Bekannte von Ali die auch bei der Familie Wohnt beherrscht die Kunst des Kaffeesatz lesen. Sie liest meinen Kaffeesatz und prophezeit mir sehr viel Glück…so viel dass ich aufpassen muss, dass ich nicht krank davon werde. Sie sieht auch sonst noch einige Dinge die aber schwer zu deuten sind.



Eine Nacht an einem kleinen See später... .



...steh ich an der Küste des Schwarzen Meeres ich erreiche Amasra.


Dort wird mir von Sedjuck noch in der Nacht die Stadt gezeigt, er Studiert in Duisburg aber seine Familie kommt von hier. Leider muss er am nächsten Tag wieder nach Deutschland fahren seine mehreren Wochen Semesterferien gehen hier zu ende.
Ich fahre eine nicht enden wollende Küsten Straße viele viele Kilometer Richtung Osten.

Hier ist es sehr Einsam. Es ist Nachsaison. Die kleinen sehr Kurvige Straßen bringen mich oft 300 oder 400m üNN und wieder ans Meer hinunter.

Der Asphalt ist grob und manchmal ist die Straße zur Hälfte in die Tiefe gebrochen und abgesperrt dann geht der Weg auf schotter um die Stelle herum.

Nach einer Nacht im Fischerhafen von Cide und vielen Stunden Kurvenfahrt erreiche ich Sinop. Jetzt geht es weiter Richtung Samsun die Straßen sollen besser werden.



Von Samsun fahre ich auf sehr guten und flachen Strasen bis Ordu. In Ordu trägt mich die Gondelbahn auf den Boztepe (533 m üNN) hinauf hier ist der Blick fantastisch. Ich erkenne was ich in den letzten Tagen gespürt habe, die Küste ist noch lang!


Es wird Nacht an der Schwarz Meer Küste in einer Bäckerei kaufe ich viele süße Leckerein die gibt es zum Abendessen.

Immer neue Buchten wollen umfahren werden und immer wieder fahre ich durch Orte mit fünfzigtausend oder mehr Enwohnern.
Nachdem ich von der Größe von Trabzone überrascht werde und keinen vernünftigen Platz zum schlafen gefunden habe, entscheide ich weiter Richtung Osten zu fahren.

In dem Ort Rize finde ich den perfekten Platz um meine letzte Nacht am Schwarzen Meer zu verbringen. Morgen soll es durch die Berge gehen, Süd-östlich Richtung Iran.


Nach einem Letzten Blick auf das, von der Sonne glitzernde Meer führt die Straße ins bergige Hochland. vorbei an malerischen alten Brücken und immer weiter hinauf. Die Landschaft ist beeindruckend und viel frisches Wasser stürzt die Berge herunter.


Die Pässe sind hoch, vier Stück sind es auf der heutigen Etappe und obern auf den Gipfeln ist bereits der erste Schnee gefallen.




Ich fahre Bis Erzurum die Stadt auf fast 2000m Höhe ist im Winter ein Skisportort dementsprechend kalt ist es auch jetzt schon. Ich treffe Sebastian und wir erkunden gemainsam die Größte Stadt Ost Anatoliens. Sebastian gestaltet mir eine Super Stadtführung mit seinem Reisebuch.
Wir Besichtigen die Ulu Cami (Moschee) und die Koranschulen (Madrasa).


Mein weiterer Weg führt mich durch sehr flaches Land mit viel Ackerbau und gigantischen Kohlköpfen die am Strassenrand feil geboten werden.


Dann folgen wieder einige Pässe.
Die Luft ist frisch, es wird Herbst.


Ich durchfahre viele einsame Hochebenen mit umherstreifenden Kuhherden
 und unerwarteten Sitzmöglichkeiten 



Die Lkw Fahrer, fahren wie die verrückten. Inzwischen sind mehr und mehr Iranische Lkw unterwegs. Es regnet immer wieder, die Strassen sind dann sehr glatt. Der raue Belag aus vielen Steinen ist abgefahren und wird schmierig wenn es nass ist.




Ich fahre bis Dogubeyazit, die Stadt am Fuße des Ararat, der sehr beeindruckend über den Wolken seine Schneespitze zu erkennen gibt.
Der Ishag Pascha Palast hält mich eineige Zeit in seinem Bann



In der Nacht werde ich von einer kleine Säge vertrieben. Sie wollen um halb zwölf doch tatsächlich noch schnell ein Stromkabel 2m neben meinem Auto verlegen.

In Anbetracht der Funken und Steine die durch die Luft Fliegen entscheide ich mich umzuparken.


Morgen geht es weiter über die Grenze in den Iran.


Hier könnt Ihr mit mir in den Iran reisen:


Iran





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen